William Shakespeares Theater sei ein schöner Raritätenkasten, sagte Johann Wolfgang von Goethe einmal über das von ihm so bewunderte Werk seines Dramatiker-Kollegen. Über alle Epochen hinweg hat Shakespeare Komponisten dazu angeregt, seine Stoffe zu adaptieren. Es ist die zwingende Kraft seiner Stoffe und die Geschicklichkeit ihrer Dramatisierung, die seine Schauspielvorlagen für Komponisten aller Zeiten so anziehend machten.„Romeo und Julia“ aus dem Jahr 1597 ist die mit Abstand berühmteste Tragödie der Weltliteratur.
Die Geschichte der verhinderten Liebe zwischen zwei jungen Leuten, die miteinander verfeindeten Familien angehören und den Ereignissen schließlich auf tragische Weise zum Opfer fallen, gilt noch immer als Gipfel der Literatur in diesem Bereich. Die Geschichte ist so ausweglos und führt zielsicher in die Katastrophe, dass der Betrachter nur fassungslos davor stehen und die menschlichen Verirrungen zutiefst beklagen kann.
Sergej Prokofjew bekam 1935 den Auftrag vom Bolschoi-Theater, ein Ballett zu dem
Sujet von „Romeo und Julia“ zu komponieren.
Die Uraufführung fand am 30. Dezember 1938 am Theater in Brünn statt. Dieses Werk begründete Prokofjews Weltruhm. Der sofort wiedererkennbare Ausdruck und Stil, den der Komponist in diesem Werk in einem besonderem Maße entwickelte, prägten sein gesamtes Schaffen.
Die Traditionen des russischen Balletts weiterführend, schuf Prokofjew mitreißende Walzer, Märsche und andere klassische Tanzformen, die er in ein lyrisches, szenisch
geprägtes Klanggemälde voll dynamischer Gegensätze und hoher Emotionalität einbettete.
In den Folgejahren erstellte der Komponist aus der Ballettmusik drei Suiten für Orchester sowie eine Klavierbearbeitung.
Mein Herz ist weit, weitherzig wie die See. Die Liebe grad so tief: je mehr ich geb, umso mehr hab ich - beides ist unendlich
(Julia in William Shakespeares „Romeo und Julia“, 2. Akt, 2. Szene)
“Es war die Nachtigall und nicht die Lerche” - Dieses berühmte Zitat aus dem dritten Akt bildet die Überschrift dieses Shakespeare/Prokofjew-Abends mit der
Leonberger Pianistin Kyoko Sawada und die Rezitatorin Beate Saegner.
Kyoko Sawada - Klavier
Die seit 2006 in Leonberg lebende Pianistin Kyoko Sawada erhielt ihre erste künstlerische Ausbildung in ihrer Heimat Japan und erweiterte diese an der
Hochschule für Musik und Theater (HMT) Rostock bei Prof. Bernd Zack. Neben dem Klavier-Kammermusik-Studium schloss sie die Solisten-Klasse im Fach Klavier mit
Auszeichnung ab. Sie trat schon während ihres Studiums in Rostock u. a. mit der
Norddeutschen Philharmonie, dem Concertino Ensemble und dem Orchester der
HMT auf. Als Kammermusikpartnerin wirkte sie u. a. bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern mit.
In Stuttgart und Umgebung nahm Kyoko Sawada in den letzten Jahren an zahlreichen Veranstaltungen teil: Sie war u. a. mit dem Rutesheimer
Kammerorchester und dem Orchester der Graungesellschaft mit Klavierkonzerten von Mozart, Beethoven oder Chopin zu hören, als Solistin und Kammermusikerin
trat sie bereits im Weißen Saal des neuen Schlosses sowie im Gustav-Siegle-Haus in Stuttgart auf, im Schloss Deufringen, auf Burg Kalteneck in Holzgerlingen, im
Spitalhof in Leonberg sowie in den Konzertreihen „Stunde der Kammermusik“ in Laichingen und „Concertino“ in Renningen. Sie ist außerdem Mitglied des Trios
Tricolore.
Als engagierte Klavierpädagogin ist sie an der Renninger Musikschule tätig.
Beate Saegner - Rezitation
Beate Saegner studierte Violine an der Musikhochschule Trossingen. Eine Schauspielausbildung erhielt sie bei CreArte in Stuttgart.
Sie unterrichtet an der Musikschule Renningen in den Fächern Violine und
Musiktheater.
Sie tritt in zahlreichen literarisch-musikalischen Projekten auf, so z.B. " Platero y yo" von J. Jimenez und "Mozart auf der Reise nach Prag” von E. Mörike.
Im Trio Leselust bringt sie regelmässig Erlesenes zu Gehör :
" Mark Twain,Bummel durch Deutschland",
" Das Gilgamesh -Epos",
" Babettes Fest" von Tania Blixen und
" Heiteres mit Tiefgang”, ein Abend mit Brecht, Tucholsky und Kästner.